Oberpullendorf, 17. 7. 2021
GRÜNE Kampagnentour „Natur statt Beton“ startet in Oberpullendorf
Jedes Jahr verliert das Burgenland wertvolle Äcker und Wiesen in der Größe der Landeshauptstadt Eisenstadt an Beton und Asphalt: für Einkaufszentren, Supermärkte und Parkplätze. Oberpullendorf ist ein trauriges Beispiel einer Gemeinde, deren geschäftliches Leben immer mehr vom Zentrum an die Ortsränder verlagert wurde. „Hier wurde über Jahre hinweg immer mehr Boden zubetoniert, wertvoller Boden vernichtet. Das muss einmal ein Ende haben“, warnt die grüne Bezirkssprecherin Federica Hannel vor den Folgen der fortschreitenden Bodenversiegelung im Bezirk und verweist auf die tragischen Ereignisse in Deutschland, wo klimawandelbedingter Starkregen ganze Städte ruiniert. Unterstützt wird sie durch den grünen Landtagsklub, der mit seiner Kampagne „Natur statt Beton“ den ersten Tourstopp am 16. Juli in der Bezirkshauptstadt machte.
Für sachkundige Auskunft stand den ganzen Nachmittag Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller zur Verfügung. „Der unversiegelte Boden hat sehr viele, sehr wichtige und nützliche Funktionen im Kampf gegen den Klimawandel. Er dient uns als Kohlenstoffspeicher, als Wasserspeicher gegen Hochwasser, er kühlt an heißen Tagen, ist wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere und versorgt uns mit gesunden, regionalen Lebensmitteln“, fasst es Spitzmüller zusammen. Der versiegelte Boden hingegen ist tot. Er speichert kein Wasser und kein CO2. Die Informationen gibt es auch in Form von Foldern, die im ganzen Bundesland verteilt werden.
Die Gemeinden können Bodenversiegelung stoppen
Raumplanung und Verkehrsplanung sind die großen Schrauben, an denen die Gemeinden gegen das fortschreitende Zubetonieren drehen können. „Die Gemeinden haben mit ihren Entscheidungen, wo etwas wie hingebaut werden darf und wo natürlicher Boden erhalten und geschützt wird, großen Einfluss auf die Entwicklung des Mikroklimas. Niemand darf sich hier aus der Verantwortung stehlen“, appelliert Klubobfrau Regina Petrik an die Kommunalpolitik. „Verkehrsplanung, gezieltes Leerstandsmanagement und auch einmal den Mut zu haben, nein zu sagen, wenn Begehrlichkeiten von Bauträgern an die Gemeinde herangetragen werden – das sind konkrete Möglichkeiten, wie der fortschreitenden Bodenversiegelung ein Riegel vorgeschoben werden kann. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“