Gols, 29. 6. 2022
Die Golser GRÜNEN kritisieren nach Durchsicht des Flächenwidmungsplanes und des Umweltberichtes zu den Alternativstandorten für das Bezirkskrankenhaus weiterhin den politisch gewollten Standort auf den Wiesäckern im Naturschutzgebiet. „Es wird von der SPÖ gerne behauptet, wir seien gegen ein Krankenhaus, das sind wir nicht. Unsere Kritik richtet sich ausschließlich gegen den von der Landesregierung gewollten Standort im Natura 2000-Gebiet, der direkt angrenzend an das Landschaftsschutzgebiet und auch mitten in der Sichtachse des UNESCO-Welterbes liegt“, stellt der GRÜNE Gemeinderat Alexander Hubmann-Haidvogel gleich zu Beginn klar.
Nach der Umwidmung zugunsten dieses Standortes wäre der traumhafte Blick vom Ungerberg über den See bis hin zum Schneeberg und in den Nationalpark passé, denn von Weiden nach Gols besteht derzeit eine fast gänzlich unverbaute, landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft. „Das Krankenhaus wird mindestens 20 Meter hoch sein, dazu etliche Zufahrtsstraßen. Diese einzigartige Landschaft, für die Gols weit über die Landesgrenzen hinaus zurecht berühmt ist, ist dann für immer verloren“, stellt der GRÜNE Gemeinderat fest und ist überzeugt, dass rasch nach Fertigstellung auch weitere Grünflächen zubetoniert werden. „Dann haben wir eine durchgehende Bandstadt von Parndorf bis Mönchhof“.
Das befürchtet auch der Golser GRÜNE Georg Tischler, der den Beteuerungen des Bürgermeisters keinen Glauben schenkt: „Die erste Bausünde in dem Gebiet war die Baufirma Sattler, gegen die wir damals schon protestiert haben. Statt aber jetzt wenigstens das restliche Gebiet zu beschützen, dient diese Bausünde als Vorwand, weiter ins Naturschutzgebiet zu bauen. Das wird nach Errichtung eines 140-Betten-Spitals nicht besser werden“, ist Tischler überzeugt.
Kein Geld für Gols
Die GRÜNEN weisen auch darauf hin, dass ein Spital auf Golser Hotter für die Gemeinde keinen Geldsegen bringen wird. „Ein Spital ist von der Kommunalsteuer befreit, spült also kein Geld in die Gemeindekasse. Stattdessen muss das Kanalnetz samt Pumpwerk erweitert und auch die Hochspannungsleitung muss unter die Erde verlegt werden. Das ist alles sehr teuer und lässt mich zweifeln, ob das unter all den Gesichtspunkten daher wirklich der beste Standort für das Bezirksspital ist“, so Hubmann-Haidvogel abschließend.