Eisenstadt, 29. 6. 2022
Am 29. Juni fand die Vollversammlung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer statt. Kernthemen der Vollversammlung waren die Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die heimische Landwirtschaft, die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln und der EU-Green Deal. Weiters wurde der Tätigkeitsbericht 2021 und der Rechnungsabschluss von der Vollversammlung einstimmig angenommen.
Versorgungssicherheit muss gewährleistet bleiben
Corona und der anhaltende Krieg in der Ukraine zeigen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln und Energie nicht selbstverständlich sind. Gleichzeitig sind die Bauern mit steigenden Kosten für Treibstoff, Energie, Betriebs- und Futtermittel konfrontiert. „Trotz dieser Herausforderungen werden unsere Bauern auch heuer die Menschen mit ausreichend regionalen Lebensmitteln versorgen können. Es ist wichtig, die heimische Produktion abzusichern. Durch das Versorgungssicherheits-Paket des Bundes bleiben unsere bäuerlichen Familienbetriebe wettbewerbsfähig. Dadurch können sie auch weiterhin ausreichend Lebensmittel für unser Land erzeugen“, berichtet Nikolaus Berlakovich, Präsident der Bgld. Landwirtschaftskammer.
Heimische Ressourcen nutzen
Neben der Selbstversorgung mit Lebensmitteln sind die Bauern auch verlässliche Erzeuger von erneuerbarer Energie. „Die hohen Energie- und Treibstoffpreise belasten die Menschen. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Biogas und andere erneuerbare Energie können hier in Zukunft Teil der Lösung sein. Holz trägt als Biomasse zur Versorgungssicherheit mit Energie bei und unterstützt den Ausstieg aus fossilen Rohstoffen. Wir müssen unsere heimischen Ressourcen bestmöglich nutzen. Sie sind eine Chance, um unsere Importabhängigkeit von ausländischem Erdgas und Erdöl effektiv zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen“, so Präsident Berlakovich.
Green Deal der EU neu bewerten
Versorgungssicherheit ohne vernünftige Werkzeuge kann nicht funktionieren. „Durch den Ukrainekrieg ist die Lebensmittelversorgung in Nordafrika unsicher. Wir müssen weiterhin produzieren können, um auch in Krisenzeiten genügend Nahrungsmittel für die Bevölkerung bereitstellen zu können. Daher müssen die Ziele des Green Deals neu bewertet werden. Die Bauern wollen für die Menschen auch in Zukunft regionale Lebensmittel produzieren. Das können Sie nur dann machen, wenn sie die nötigen Mittel zur Verfügung haben“, betont Berlakovich.
Rechnungsabschluss und Tätigkeitsbericht
Der Rechnungsabschluss wurde ohne Berücksichtigung von Sondereinnahmen mit 60.000 Euro – besser als geplant – beschlossen. Die Sondereinnahmen mussten zur Abdeckung der Abgänge der vergangenen Jahre verwendet werden.
Im Rahmen der Vollversammlung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer wurde der Tätigkeitsbericht 2021 einstimmig beschlossen. Im Tätigkeitsbericht wird die Arbeit der Landwirtschaftskammer als Interessenvertretung und als Beratungs- und Förderabwicklungsstelle für die burgenländischen Bäuerinnen und Bauern und für den ländlichen Raum aufgezeigt. Der Tätigkeitsbericht 2021 ist online unter www.lk-bgld.at abrufbar.
Weitere Wortmeldungen
Neben Landwirtschaftskammerpräsident DI Nikolaus Berlakovich meldeten sich bei der Vollversammlung auch die Kammerräte des Burgenländischen Bauernbundes Doris Kollar-Lackner, ÖR Adalbert Endl, ÖR Matthias Siess, Werner Falb-Meixner, LK-Vizepräsident sowie die Kammerräte Komm. Rat Johann Wallner und ÖR Johann Hafenscher von den SPÖ-Bauern als Debattenredner zu Wort.