Pkw-Neuzulassungen im Burgenland stagnieren

Eisenstadt, 17. 7. 2022

In den ersten sechs Monaten 2022 wurden im Burgenland 3.261 Personenkraftwagen – um 20,1 Prozent weniger – neu zugelassen. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es noch 4.081 Pkw (Quelle: Statistik Austria). „Die Neuwagenkäufe stagnieren im Burgenland wie in ganz Österreich“, sagt ARBÖ Präsident Dr. Peter Rezar. „Erfreulich ist, dass sich immer mehr Autokäufer für ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb entscheiden.“ Es wurden um 14,1 Prozent mehr Autos mit Elektromotor verkauft als noch 2021. Der Anteil an verkauften Autos mit alternativen Antriebssystemen (elektrisch oder hybrid) betrug im Burgenland immerhin schon 43 Prozent.

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Dr. Peter Rezar, Präsident ARBÖ

Auffallend in der Zulassungsstatistik: Immer weniger Autokäufer wollen ein Fahrzeug mit konventionellem Benzin- oder Dieselmotor: Die Verkäufe bei Fahrzeugen mit Benzinmotor waren um über 21 Prozent rückläufig, bei Pkw mit Dieselmotor waren es sogar 40 Prozent weniger. „Das Umweltbewusstsein steigt, und aufgrund der Energiekrise und der extrem hohen Spritpreise wollen die Autofahrer möglichst sparsam unterwegs sein“, erklärt Rezar. „Wie wir aus Gesprächen mit vielen ARBÖ-Mitgliedern in unseren Prüfzentren wissen, sind Autokäufer aktuell in ihrer Entscheidung unsicher. Die Teuerung, der Klimawandel, neue Technologien und lange Lieferfristen bei Autobestellungen führen dazu, dass potentielle Pkw-Käufer abwarten, wie sich in den nächsten Monaten alles entwickeln wird“, so der ARBÖ-Präsident.

Der Anteil an Privatpersonen, die sich für einen Wagen mit E-Motor entscheiden, ist in Österreich immer noch sehr gering: Nur 22,7 Prozent aller 14.493 E-Fahrzeuge wurde an private Fahrzeughalter verkauft, mehr als drei Viertel wurden an juristische Personen (Unternehmen, öffentliche Hand, Gebietskörperschaften etc.) abgegeben. „Diese Zahlen belegen, für private Pkw-Interessenten sollte es eine bessere Beratung punkto E-Mobilität geben. Trotz der sehr guten Fördermöglichkeiten von Land Burgenland und Bund für E-Autos von insgesamt bis zu 5.000 Euro ist das Interesse immer noch sehr gering“, so Rezar. „In diesem Bereich sollte etwas unternommen werden, denn die durchschnittlichen CO2-Emissionen bei neuen Pkw sind immer noch deutlich über dem EU-Ziel von 95 Gramm pro Kilometer“, meint Rezar. „Damit der Individualverkehr in Österreich umweltfreundlicher wird und mehr sparsame Fahrzeuge gekauft werden, wäre es wichtig, dass alte Fahrzeuge weg von der Straße kommen. Das darf jedoch nicht über Fahrverbote oder Strafen passieren, sondern muss durch positive Anreize wie Verschrottungsprämien geschehen“, will der ARBÖ-Präsident.

Quelle der Zahlen und Daten: Statistik Austria

 

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