Eisenstadt, 9. 8. 2022
Die Streuobst-Produzenten des Landes feiern zahlreiche Medaillen bei der letzten Landesprämierung und freuen sich schon auf die bevorstehende Ernte, die heuer besonders ertragreich zu werden verspricht
Der Verein Wiesenintiative bündelt seit Jahren (Klein)Produzenten, die Obst aus den naturbelassenen Streuobstwiesen verarbeiten. Gemeinsam wollen wir mehr Öffentlichkeit erreichen und die Qualitätspropdukte gemeinsam bewerben und vermarkten.
Nur wenn sich die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen wieder rechnet, werden diese auf Dauer erhalten bleiben und das ist unser erklärtes Ziel.
Wir ermuntern jedes Jahr die Produzenten ihre Produkte bei der Burgenländischen Landesprämierung einzureichen und sich mit den Besten des Landes zu messen. Der Erfolg gibt uns Recht, denn die Produkte aus den aromatischen Früchten der alten Sorten schneiden sehr gut ab!
Heuer haben folgende Betriebe bei der Landesprämierung erfolgreich mitgemacht:
Daniela und Julian Dorfmeister aus Schattendorf
Mag. Harald Rathmanner aus Neutal
Biohof Pomper aus Neuberg
Familie Hoffmann aus Tobaj
Thomas Murlasits aus St. Michael
Walter Strobl aus Eberau
DI Brigitte Gerger aus Burgauberg
Thomas Froschauer aus Rohrbrunn
Erich und Andrea Hirmann aus Rudersdorf
Matina Neumann aus Weichselbaum
Insgesamt wurden heuer 40 Prämierungen erzielt, darunter viele Goldmedaillen!
Die Produzentengruppe besteht derzeit aus 25 Mitgliedern und freut sich über neue Betriebe, die sich anschließen wollen. Grundvoraussetzung: Die Produkte müssen nachweislich aus Streuobst produziert werden und sie müssen einer Qualitätskontrolle standhalten.
Die Produkte werden an Gemeinschaftsständen bei diversen Veranstaltungen präsentiert und verkauft. Hauptveranstaltung des Jahres ist das Apfelkulinarium auf Burg Forchtenstein, wo neben ca. 150 alten Apfelsorten auch die gesamte Palette der Obstveredelungsprodukte erhältlich ist.
Derzeit gibt es im Burgenland noch ca. ein Viertel des ehemaligen Streuobstwiesenbestandes. In etwa 2.800ha Streuobstwiesen stehen ca. 240.000 Bäumen, ein Großteil davon im Südburgenland.
135.000 davon sind Apfelbäume, 60.000 Zwetschken und der Rest verteilt sich auf verschiedene andere Obstarten.
Leider wird derzeit nur ein sehr geringer Anteil des Obstes verwertet, ein Großteil davon verfault in den Gärten, alleine im Südburgenland sind dies ca. 8.000t Äpfel. Selbst wenn man nur einen Pressobstpreis von 10Cent/kg ansetzt, ist dies ein Wertschöpfungspotential von €800.000,- das jährlich verloren geht. Durch die Produktion von Veredelungsprodukten, kann man die Wertschöpfung natürlich noch deutlich steigern.
Auch die Nachfrage nach alten Sorten als Tafelobst ist sehr stark angestiegen. Die Aromen der alten Sorten sind wieder gefragt. Nicht zuletzt hat das jährliche Apfelkulinarium – die Ausstellung und Verkostungsmöglichkeit von ca. 100-150 verschiedenen alten Apfelsorten -dazu beigetragen.
Der Verein Wieseninitiative besteht seit 30 Jahren und hat mittlerweile 1300 Mitglieder. Ziel des Vereines ist die Erhaltung von Wiesen und Streuobstwiesen im gesamten Burgenland und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung der Regionen.