Eisenstadt, 30. 9. 2022
Allein Straßen und Parkplätze nehmen in Summe im Burgenland bereits eine Fläche von über 160 Quadratkilometern ein – das entspricht der vierfachen Fläche von Eisenstadt. Dass diese asphaltierten und betonierten Flächen brutale Hitzeinseln schaffen und Regenwasser am Eindringen ins Grundwasser hindern, ist auch dank der GRÜNEN Kampagne „Natur statt Beton“ hinlänglich bekannt, auch wenn die Landesregierung gegen den massiven Flächenverbrauch wenig unternimmt. Die GRÜNEN eröffnen nun einen weiteren Weg: die Entsiegelung.
„Es müssen als Ausgleich für die massive Bodenvernichtung bereits versiegelte Fläche zumindest teilweise der Natur zurückgegeben werden. Weil auch das nicht von selbst geschieht, braucht das Burgenland dringend eine Strategie zur Entsiegelung des Bodens“, fordert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik und zählt die Vorteile einer solchen Strategie auf:
· Entlastung für Gemeindefinanzen, weil weniger Abwasser behandelt werden muss
· Mehr Grundwasser durch natürliche Versickerung
· Weniger Schadstoffe im Grundwasser, weil der Boden einen natürlichen Filter bildet
· Mehr Klimaschutz, weil unversiegelte Böden sehr viel CO2 speichern können
· Schutz der Artenvielfalt
Erhebung, Entsiegelung, Regulierung und Vermeidung
Damit diese Vorteile auch wirksam werden, muss das Land ohne Verzögerung eine Bodenversiegelungsstrategie entwickeln. In dieser soll festgelegt werden, wie man flächendeckend und nachhaltig den versiegelten Boden zumindest teilweise wieder der Natur zurückgeben kann. „Der erste Schritt ist die Erhebung der landeseigenen Flächen samt jener der Landesgesellschaften. Das gilt auch für die Gemeinden. Im Anschluss sollen diese Flächen dann nach und nach von Beton und Asphalt befreit werden“.
Wer Boden vernichtet, muss den Schaden ausgleichen
Auf Parkplätzen können Rasengittersteine oder Schotterrasen eingesetzt werden, der Asphaltbruch auf Güterwegen durch wasserdurchlässige Kiesdecken ersetzt und Gewerberuinen vollständig aufgebrochen werden. „Dafür braucht es Förderprogramme und Prämien. Außerdem sollen Projektbetreiber, die unverbrauchten Boden versiegeln, künftig Ausgleichsflächen als Kompensation für den Schaden an der Natur im gleichen Ausmaß entsiegeln und es braucht dringend eine Obergrenze, wie viel Boden pro Jahr täglich verbaut werden darf“, fordert Petrik.
Die GRÜNEN haben einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht.