Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Burgenland: Landwirte sichern unsere Lebensmittelversorgung

Eisenstadt, 19. 12. 2022

Im Burgenland gibt es rund 15.500 unfallversicherte land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Am 19. Dezember fand die Vollversammlung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer statt. Neben den Kernthemen der Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit, der gemeinsamen Agrarpolitik sowie der bevorstehenden Landwirtschaftskammerwahlen, wurde auch der Voranschlag 2023 von der Vollversammlung mehrheitlich beschlossen.

Vizepräsident Ing. Werner Falb-Meixner, Präsident der Landwirtschaftskammer NR Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich, Direktor-Stv. DI Franz Vuk (3.v.r.), Landesbäuerin KR Christine Riepl (2.v.r.) und einige Kammerräte verabschiedeten den scheidenden Kammerdirektor Prof. Dipl.-Ing. Otto Prieler (1.Reihe 2.v.l.) bei seiner letzten Vollversammlung mit einem Korb Äpfel

Einigung über Budget vom Land noch offen

Ein Hauptthema der Vollversammlung war auch das Budget für das Jahr 2023. „Es haben in den letzten Monaten immer wieder Verhandlungen mit dem Land Burgenland stattgefunden, die aber zurzeit noch nicht abgeschlossen sind. Wir hoffen, dass wir demnächst zu einer budgetären Einigung im Sinne aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen werden“, appelliert Nikolaus Berlakovich, Präsident der Bgld. Landwirtschaftskammer, an das Land Burgenland.

Versorgungssicherheit muss gewährleistet bleiben

Die burgenländische Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zu Österreichs Lebensmittelversorgungssicherheit: Rund 12 Prozent der österreichischen Ackerflächen, 6 Prozent der österreichischen Obstanlagen und etwa 26 Prozent der Weinbauflächen liegen im Burgenland. Unsere Bäuerinnen und Bauern sorgen für Qualität und Genuss auf unseren Tellern. Corona und der anhaltende Krieg in der Ukraine zeigen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln und Energie nicht selbstverständlich sind. Gleichzeitig sind die Bauern mit steigenden Kosten für Treibstoff, Energie, Betriebs- und Futtermittel konfrontiert. „Trotz dieser Herausforderungen werden unsere Bauern auch künftig die Menschen mit ausreichend regionalen Lebensmitteln versorgen können. Es ist wichtig, die heimische Produktion abzusichern. Durch das Versorgungssicherheits-Paket und dem Stromkostenzuschuss des Bundes bleiben unsere bäuerlichen Familienbetriebe wettbewerbsfähig. Dadurch können sie auch weiterhin ausreichend Lebensmittel für unser Land erzeugen“, berichtet Berlakovich.

Heimische Ressourcen zur Energiegewinnung nutzen

Wie in vielen anderen Wirtschaftsbereichen hat auch in der Landwirtschaft die Produktivität stark zugenommen. Ernährte im Jahr 1960 ein Bauer in Österreich nur 12 Menschen, waren es im Jahr 1980 bereits 27 Personen und heutzutage bringt ein Bauer für 98 Menschen Genuss aus der Region auf den Teller. Immer mehr Menschen können von einem Hektar Nutzfläche ernährt werden und Spezialisierungen in der Tierhaltung leisten ebenfalls einen weiteren Beitrag zur Versorgungssicherheit. Neben der Selbstversorgung mit Lebensmitteln sind die Bauern auch verlässliche Erzeuger von erneuerbarer Energie. „Die hohen Energie- und Treibstoffpreise belasten die Menschen. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Biogas und andere erneuerbare Energie können hier in Zukunft Teil der Lösung sein. Holz trägt als Biomasse zur Versorgungssicherheit mit Energie bei und unterstützt den Ausstieg aus fossilen Rohstoffen. Wir müssen unsere heimischen Ressourcen bestmöglich nutzen. Sie sind eine Chance, um unsere Importabhängigkeit von ausländischem Erdgas und Erdöl effektiv zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen“, so Präsident Berlakovich.

Green Deal der EU muss angepasst werden

Arbeiten ohne vernünftiges Werkzeug kann nicht funktionieren. Die heimische Landwirtschaft setzt seit vielen Jahren auf den konsequenten Ausbau einer nachhaltigen, ökologischen und klimaeffizienten Produktion. „Wir müssen weiterhin produzieren können, um auch in Krisenzeiten genügend Nahrungsmittel für die Bevölkerung bereitstellen zu können. Daher müssen die Ziele des Green Deals adaptiert werden. Die Bauern wollen für die Menschen auch in Zukunft regionale Lebensmittel produzieren. Das können Sie nur dann machen, wenn sie die nötigen Mittel zur Verfügung haben“, so Berlakovich und merkt an, dass bereits rund 37 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Burgenland biologisch bewirtschaftet wird.

Voranschlag 2023 – genehmigt

In der Vollversammlung wurde der Voranschlag 2023 zur Beschlussfassung präsentiert. Dieser wurde mehrheitlich beschlossen.

Weitere Wortmeldungen

Neben Landwirtschaftskammerpräsident DI Nikolaus Berlakovich meldeten sich bei der Vollversammlung auch die Kammerräte des Burgenländischen Bauernbundes ÖkR Maria Portschy, Hannes Igler, Josef Korpitsch, Werner Falb-Meixner, LK-Vizepräsident sowie die Kammerräte Michael Glauber und Komm. Rat Johann Wallner von den SPÖ-Bauern als Debattenredner zu Wort. Ebenfalls am Wort war Landesbäuerin KR Christine Riepl mit dem Bericht des Bäuerinnenbeirates.

Share Button

Related posts