Trümmer, Träume, Tauben – 1 Jahr Ukraine Kriegsausbruch – eine besondere Ausstellung in der Friedensburg

Schlaining, 28. 2. 2023

Traumatisierte Kinder können oft nicht sprechen, sie ziehen sich zurück. Doch wenn sie Papier und Stifte in die Hand bekommen, Bilder malen, werden sie wieder offenherziger und lassen uns in den Spiegel ihrer Seele blicken.

Unzählige dieser Bilder sind zwischen Mitte März und Mitte August 2022 in der Kinderzone von SOS-Kinderdorf am Wiener Hauptbahnhof entstanden und hängen seid heute, 1 Jahr Ukraine Krieg, in der Friedensburg.

Malen ist ein Arbeiten mit inneren Bildern, es gibt das Gefühl etwas zu „schaffen“ gegen das Gefühl der absoluten Ohnmacht, welches diese Kinder und Jugendlichen im Krieg und auf der Flucht tagtäglich erleben. In den Bildern ist zu sehen wie Kinder und Jugendliche ihrem Seelenzustand mittels Farben und Figuren einen befreienden Ausdruck verschaffen können. Aber es ist vor allem eines zu sehen, dass es Kinder sind, die Erlebtes Ausatmen.“

Kommentiert Psychologin Elisabeth Unterberger, die am Vormittag zum Thema „Verletzte Kinderseele – Trauma bei Kindern“ einen Vortrag hielt.

 

7,5 Millionen Kinder sind in der Ukraine vom Krieg betroffen. Seit Beginn des Krieges haben über 300 geflüchtete Menschen aus der Ukraine Schutz und ein neues Zuhause in Einrichtungen von SOS-Kinderdorf gefunden. Darunter rund 220 Kinder.

 

Die Kinderzone

Nach Kriegsausbruch kamen am Wiener Hauptbahnhof täglich hunderte Menschen aus der Ukraine an – hauptsächlich Mütter mit ihren Kindern. Erschöpft, verzweifelt, nach anstrengenden Tagen der Flucht.

SOS-Kinderdorf wollte in dieser schrecklichen Situation für Kinder und Jugendliche da sein und organisierte gemeinsam mit anderen Organisationen rasche Hilfe. Eine davon:

Die Kinderzone am Hauptbahnhof. Ein Raum zum Spielen, Ausruhen, Toben, Malen.

Während der anstrengenden Tage, die diese Kinder gerade durchlebten, bot die Kinderzone Schutz und kurze Auszeit. Viele Kinder griffen in die Box voller Buntstifte, täglich wuchs die Bilderwand. Eine Wand voller Botschaften. Hoffnungsvoll und düster.

Kleine Momente. Große Gefühle. Liebe, Zorn, Verzweiflung. Bilder mit Friedenstauben, zertrümmerten Häusern. Blätterweise Wünsche, Träume, Ängste.

 

„Wir möchten an dieser Stelle heute DANKE sagen, DANKE an alle die gemeinsam mit uns diesen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien beiseite standen. Rasch, beherzt, unkompliziert und damit sofort eine unglaubliche Hilfsaktion gestartet werden konnte.

Wir möchten herzlich einladen, diese Ausstellung zu besuchen. Einladen, zum Innehalten, in einer Welt, die nicht nur auf dem Papier existiert. Schenken wir diesen Kindern all die Kraft, Zuwendung und Aufmerksamkeit, die sie jetzt brauchen“, so Marek Zeliska, SOS-Kinderdorfleiter Burgenland.

 

Share Button

Related posts