Eisenstadt, 16. 10. 2023
Trotz aller Beteuerungen von Bürgermeister*innen und Landesregierung wird täglich weiter munter Boden versiegelt und Ackerflächen vernichtet. Alleine durch den Businesspark in Steinberg-Dörfl werden gerade 100.000 m2 wertvolle Ackerfläche vernichtet und in Müllendorf werden knapp 30.000 m2 Acker für eine Lagerhalle verbaut – obwohl ausreichend Logistiklager und Gewerbeflächen in beiden Bezirken leer stehen. Der GRÜNE Landtagsklub startet daher mit einer Plakatkampagne, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. „Für diese Businessparks gelten die strengen Regeln, die wir für Supermärkte und Einkaufszentren am Ortsrand durchgesetzt haben, nicht. Parkplätze sind weiter vollversiegelt, es gibt keine Verpflichtung für eine PV-Anlage und durch Tricks und Schlupflöcher kann jeder dieser sogenannten Parks jederzeit ohne UVP erweitert werden. Damit muss endlich Schluss sein, die SPÖ-Alleinregierung muss endlich aufhören, den Bau von Businessparks auf der grünen Wiese zu forcieren“, fordert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik. Der entsprechende Antrag für eine Novelle des Raumplanungsgesetzes ist bereits im Landtag eingebracht.
Beton und Schwerverkehr statt Lebensmittel für 480.000 Menschen
Die Plakate „Keine neuen Businessparks auf die grüne Wiese“ stehen in allen Bezirken des Burgenlandes. „Wir verlieren sehenden Auges unsere Unabhängigkeit und Sicherheit bei der Versorgung mit unseren Lebensmitteln. Auf Beton wächst kein Gemüse, kein Getreide und kein Obst. Der Betonrausch der Landes- und Gemeindepolitik bringt 480.000 Menschen pro Jahr um ihre regionalen Lebensmittel“, zitiert der GRÜNE Landwirtschaftssprecher Wolfgang Spitzmüller eine aktuelle Studie des WIFO. Gleichzeitig stehen in ganz Österreich geschätzte 40.000 ha Gebäudefläche leer. Für das Burgenland gibt es keine Daten. Daher fordern die GRÜNEN – ebenfalls per eingebrachten Antrag – ein Leerstandsregister.
Mühsam, aber nachhaltig
Natürlich sei es leichter, einfach die grüne Wiese umzuwidmen und dort zu bauen, statt sich mit dem Leerstand zu beschäftigen und diesen zu nutzen, meint die GRÜNE Klubobfrau. „Doch genau das erwarten die Menschen von der Politik. Nicht den einfachen Weg zu gehen, der die Natur zerstört und die Sicherheit zur regionalen Versorgung nimmt, sondern den mühsamen, aber richtigen Weg, der Bestehendes nutzt und Natur bewahrt. Neues Denken ist gefragt, den nur so bringen wir diese riesigen Businessparks weg von der grünen Wiese“, so Petrik abschließend.