Eisenstadt, 29. 11. 2023
Keine Förderungen, nur Darlehen
Wer das eigene Haus dämmt, spart rund 70% der Energiekosten ein. Doch die Sanierung der Fassade, der Tausch der Fenster und die Dämmung des Dachbodens sind teuer. Für ein typisches Einfamilienhaus geht man von etwa 85.000 Euro aus. Vom Bund gibt es eine Grundförderung von bis zu 14.000 Euro. Vom Land gibt es allerdings nichts, sieht man ab vom niedrig verzinsten Wohnbau-Darlehen, das allerdings zurückgezahlt werden muss. „Damit ist das Burgenland absolutes Schlusslicht in Österreich und es gibt im Burgenland auch wenig Anreize, sein Haus klimatauglich und energiesparend umzubauen. Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es also kluge Landesförderungen wie es sie auch in vielen anderen Bundesländern gibt“, fordert der GRÜNE Energiesprecher Wolfgang Spitzmüller.
Musterland Tirol
In Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und in der Steiermark können laut einer Studie von Global 2000 über 50% der Kosten für Wärmedämmung, Fenster- und Heizungstausch mit Landes- und Bundesförderungen abgefangen werden. Rechnet man die Bundesmittel heraus, bleiben im Burgenland nur 4,2% an Förderungen – und zwar ausschließlich für den Tausch des Heizkessels, kein Cent für Dämmung oder Fenstertausch. Die komplette Sanierung eines Einfamilienhauses in Tirol kommt Dank der Förderungen auf knapp 30.000 Euro. „Das hat sich bei den eingesparten Energiekosten in 10 Jahren amortisiert und dorthin müssen wir im Burgenland auch kommen“, fordert Spitzmüller.
Verkehr ist größter Klimasünder, dann Gebäude
Schon an zweiter Stelle und noch vor der Landwirtschaft steht das Heizen der Gebäude. Hier ist das Potential an CO2-Einsparungen also besonders groß. „Wir haben im Burgenland eine Sanierungsquote von knapp über einem Prozent pro Jahr. Das Ziel sollten 3% pro Jahr sein. Das geht nur mit einer entsprechenden Förderung vom Land. Damit schaffen und erhalten wir viele Jobs im Bausektor, wir verringern die CO2-Bilanz und können jede Menge Geld beim Heizen sparen. Und im Sommer bleibt ein gedämmtes Haus viel länger kühl“, zählt Spitzmüller die Vorteile auf. Die GRÜNEN haben einen entsprechenden Antrag gestellt.