Enthüllung der Gedenktafel und Kranzniederlegung zur Ehren der Gefallen im Rahmen der Landnahme des Burgenlands 1921

Eisenstadt, 14. 12. 2021

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde im Vertrag von Versailles, Österreich das heute Burgenland (damals Deutsch-Westungarn) zugesprochen. Anstatt der geplanten friedlichen Übergabe der vertraglich festgelegten Gebiete, wurden die österreichischen Gendarmeriekräfte von ungarischen Freischärlern angegriffen und zurückgedrängt. Zum Schutz der Gendarmerie und der österreichischen Bevölkerung, sowie zur Umsetzung des Friedensvertrages, erfolgte daraufhin der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres. Bei den teilweise erbittert geführten Kampfhandlungen waren insgesamt 35 Soldaten des österreichischen Bundesheeres und 13 Beamte der Gendarmarie als Gefallene zu beklagen.

Im Gedenkjahr „100 Jahre Burgenland“ wurde am Dienstag, den 14.12.2021, zu Ehren der Gefallenen der sogenannten Landnahme, im Rahmen einer militärischen Gedenkveranstaltung in der MARTIN-Kaserne, eine Gedenktafel feierlich enthüllt. Die schwarze Gedenktafel mit goldener Aufschrift ist die erste die die Namen aller Gefallenen beider Einsatzorganisationen in sich vereint.

In seiner militärhistorischen Würdigung der damaligen Ereignisse beleuchtete Oberst Prof. Mag. Peter Steiner, neben geschichtlichen Fakten, auch ganz persönliche und sehr berührende Schicksale einzelner Gefallenen. Die Enthüllung der Gedenktafel wurde durch Ministerialrat Oberst Mag. Martin Senekowitsch und Oberst in Ruhe Wolfgang Wildberger, Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuz – allesamt Mitglieder der eingesetzten Historikergruppe – vorgenommen.

Die Gedenktafel, angebracht auf einem massiven quaderförmigen Denkmalsockel, repräsentiert die umkämpfte Entstehungsgeschichte unseres Heimatbundeslandes und ruht nun, seiner besonderen Bedeutung gerecht werdend, im Zentrum der zahlreichen anderen Denkmäler der Martinkaserne. Dort wird sie gegenwärtigen und zukünftigen Generationen von Soldaten auf die erbrachten und erlittenen Opfer im Kampf um unser Bundesland erinnern.  

Der Militärkommandant des Burgenlandes Brigadier Mag. Gernot GASSER gedachte gemeinsam mit Landtagspräsidentin Verena Dunst und dem Landespolizeidirektor Mag. Martin HUBER der Gefallenen der damaligen Kampfhandlungen. Der Militärkommandant, der die Arbeit der Historikergruppe wesentlich unterstützte, wies darauf hin, dass man seine Vergangenheit kennen muss um die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten zu können. Das Denkmal verdeutliche auch, dass Freiheit, Frieden und Eigenständigkeit keine Selbstverständlichkeit sind und unterstreiche einmal mehr die große Verbundenheit und gegenseitige Wertschätzung zwischen Polizei und Bundesheer.

Mit der umfassenden geschichtlichen Aufarbeitung aller notwendigen Daten und Fakten rund um die Gefallenen durch die eingesetzte Historikergruppe, sowie der Gestaltung dieses Denkmals leistet, das Militärkommando Burgenland, auch in militärhistorischer Hinsicht, im Gedenkjahr seinen Beitrag zu „100 Jahre Burgenland“. Im kommenden Jahr wird die Historikergruppe ihre Forschungsergebnisse über diesen so wichtigen Abschnitt der Entstehungsgeschichte des Burgenlandes, im Rahmen einer Publikation veröffentlichten.

 

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