Eisenstadt, 19. 4. 2021
Die Burgenländische Landwirtschaftskammer (LK) hat sich auch in der Coronapandemie als verlässlicher Partner für die burgenländischen Bäuerinnen und Bauern bewiesen. Das vergangene Jahr brachte viele Herausforderungen. Zahlreiche Anfragen zur Sicherung der Lebensmittelversorgung, zu Grenzschließungen, Pendlerverkehr, Coronasicherheits-Maßnahmen in der Direktvermarktung und Einkommensverluste sind in der Burgenländischen Landwirtschaftskammer eingegangen. Doch auch während der Lockdowns konnte die LK Bäuerinnen und Bauern ohne Einschränkungen beraten und gleichzeitig die Gesundheit der Kunden und Mitarbeiter sichern.
70.000 Beratungen im Coronajahr 2020
Die Beratungsarbeit wurde 2020 sehr stark von Corona beeinflusst. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 70.019 Beratungen durchgeführt. Allein im Biobereich waren das 21.006 Beratungen, die von MitarbeiterInnen der Landwirtschaftskammer durchgeführt wurden. Die Anzahl der Beratungen sind vergleichsweise zum Vorjahr gleichgeblieben, jedoch musste die Beratungsorganisation umgestaltet werden: Die Durchführung der Beratungen hat sich hin zur telefonischen und elektronischen Beratung entwickelt, wo eine Steigerung dieser Beratungsmethode um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019 verzeichnet werden konnte.
„Die Landwirtschaftskammer war mit sämtlichen Abteilungen und Bezirksreferaten zu jeder Zeit besetzt und stand auch während der Lockdowns für Anfragen zu Verfügung. Beratungen mit direktem Kundenkontakt waren bereits ab Mai, unter Einhaltung strenger Corona-Regeln, wieder möglich. Mit Teameinteilungen, erweiterten Homeoffice-Tätigkeiten und der Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen ist es gelungen, das Beratungsangebot durchgehend aufrecht zu erhalten“, sagt Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Berlakovich weiter: „Auch der Megatrend „Regionalität“ zeigte sich im Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer. 30 Prozent mehr Beratungen als 2019 hat es im Beratungsangebot „Ernährungssicherheit und Einkommenskombination“ gegeben. Der Aufbau von Hofläden, Onlineshops, die sich ständig ändernden Hygieneauflagen für Urlaub am Bauernhof- und Buschenschank-Betriebe waren Schwerpunkte der Anfragen.“ Beratungen zu „Recht, Steuer & Soziales“ sind im Vergleich zum Vorjahr 2019 um 19 Prozent gestiegen. Top Beratungs-Themen waren die Situation an den Grenzen und der Erntehelfer, sowie der Umgang mit diversen Hilfemaßnahmen für die Forst- und Landwirtschaft.
Ein Drittel mehr Homepage-Zugriffe
Da die persönliche Beratung eingeschränkt werden musste, nahmen die Besucherzahlen auf der Webseite www.lk-bgld.at enorm zu. 44 Prozent Steigerung der Webseitenzugriffe zum Vorjahr wurde verzeichnet. Vor allem die Besucheranzahl zu den Artikeln „Informationen an der Grenze“ und „Neue Regeln für Gastronomie, Tourismus“ verzeichneten Rekordbesuche – alleine im Mai waren es 80.816 Besucher. Die Webseitenbesuche im Monat Mai gingen rasant in die Höhe. Das ist mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr. „Die hohe Besucheranzahl der Webseite hat gezeigt, welch wichtiges Informationstool wir damit haben. Es wurde ein eigener Corona-Info-Point auf der Webseite eingerichtet um alle Neuigkeiten für unsere Mitglieder auf einem Blick zur Verfügung zu stellen“, informiert Prof. DI Otto Prieler, Kammerdirektor der Burgenländischen Landwirtschaftskammer.
Bildung wird digital
Die LK hat im Lockdown auch neue Wege in Richtung Digitalisierung der Weiterbildung beschritten. Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten in der Pandemiezeit konnten viele Präsenzkurse nicht umgesetzt werden. Aus diesem Grund wurden die Onlineangebote immer wichtiger. Neben einer Vielzahl an notwendigen Online-Sitzungen wurden im Vorjahr über 65 Online-Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. An diesen Onlinekursen haben 1.500 Personen teilgenommen. Neu waren auch 12 Beratungs- und Informationsvideos, die aktuell auf dem YouTube-Kanal der
LK zu finden sind. Mit diesen Videos wurde eine Reichweite von 64.000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielt.
Ausblick
Derzeit läuft die große und wichtige Aufgabe der Mehrfachanträge. Abgabe ist der 15. Mai. Auch dieses Jahr kann die Abgabe aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres zeitgerecht erfolgen. Weiters wird der Weg der Digitalisierung weitergegangen. Es werden weiterhin verstärkt Webinare und Farminare angeboten.
„Auch, wenn unsere Betriebe die Digitalisierung vielfach nutzen, weil sie keine Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen oder flexibler in der Zeiteinteilung bei Onlinekursen sind, vermissen sie den direkten Austausch mit den BeraterInnen und anderen BerufskollegInnen. Deshalb wird die Kombination von digitalen Möglichkeiten und persönlicher Anwesenheit die Zukunft des Beratungs- und Bildungsangebotes der Landwirtschaftskammer sein“, so Berlakovich und Prieler unisono.