Obstbaubetriebe aus dem Burgenland tagten

Neckenmarkt, 23. 2. 2023

Der Obstbau im Burgenland ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. Laut Erwerbsobstanlagenerhebung produzieren im Burgenland 259 landwirtschaftliche Betriebe auf einer Fläche von 930 Hektar Obst. Auf fast der Hälfte der Fläche wird der Apfel angebaut. Vor kurzem trafen sich die Obstbäuerinnen und Obstbauern aus dem Burgenland zu ihrer jährlichen Jahreshauptversammlung. Nach der Neuwahl des Vorstandes und anderen Tagesordnungspunkten, standen auch zwei Vorträge zum Thema „Neue Erziehungsformen“ und „Obstbau-Investitionsfördermaßnahmen im aktuellen Programm“ auf der Agenda. „Die klimatischen Bedingungen ändern sich. Um auch in Zukunft als Obstbaubetrieb leben zu können und die Produktionssicherheit zu gewährleisten, ist es erforderlich seinen Betrieb zu modernisieren und zu mechanisieren“ erklärt der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes Ök.-Rat Ing. Johann Plemenschits. „Die Landwirtschaftskammer und ihre Fachreferenten helfen bei der Entscheidungsfindung sowie bei der Planung und auch bei der Umsetzung dieser Modernisierungen beratend mit“ betont DI Nikolaus Berlakovich, Präsident der Bgld. Landwirtschaftskammer.

Ing. Manfred Kohlfürst, Präsident des Bundes-Obstbauverbandes Österreichs, Ök.-Rat Ing. Johann Plemenschits, der wiedergewählte Obmann des Bgld. Obstbauverbandes und DI Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland bei der Vollversammlung in Neckenmarkt

In den letzten Jahren haben sich die klimatischen Bedingungen geändert. Normalernten werden seltener. Im Erwerbsobstbau – ohne Holunder und Aronia – wurde mit einer Erntemenge von 188.170 Tonnen 2021 eine deutlich unterdurchschnittliche Produktion verzeichnet, das waren 14 Prozent weniger als im Zehnjahresmittel. In den vergangenen sechs Jahren haben die Obstproduzenten nur zweimal eine Normalernte gehabt. Die Obstbauplantagen werden seit Jahren von Frost-/Hagel- und Trockenschäden beeinträchtigt. Die Produktionssicherheit nimmt damit ab. Aufgrund von Wetterkapriolen – vor allem Frühjahrsfröste, Hitze und Hagel – müssen die Obstbaubetriebe im Sinne der Produktionssicherheit in der Zukunft technologisch investieren. Hinzu kommen strengere Auflagen beim Pflanzenschutzbereich, das Auftreten von neuen Schädlingen und fehlende Erntehelfer. „Auch, wenn bereits über 50 Prozent der Anlagen mit einem Hagelnetz ausgestattet sind, müssen die Betriebe in den nächsten Jahren technisch aufrüsten und mehr mechanisieren und automatisieren, denn auch in dieser Sparte sind wir vom Arbeitskräftemangel betroffen“ erläutert Plemenschits.

Investitionen in Schutzmaßnahmen unumgänglich

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine Obstproduktion nur mehr in Obstanlagen mit entsprechender technischer Ausrüstung möglich ist. Ohne Schutzmaßnahmen wie Hagelnetze, Frostberegnung oder Bewässerung ist eine wirtschaftlich wertvolle und nachhaltige Obstproduktion nicht möglich. „Investitionen in Klima-Schutzeinrichtungen sollten mit einem deutlich höheren Fördersatz gefördert werden. Ebenso sollte die Förderungsintensität außerhalb und innerhalb der Obstanlage angepasst werden, um dem Betriebssterben entgegenzuwirken“ sieht Plemenschits eine mögliche Lösung.

 

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