Diözesanmuseum mit neuer Sonderausstellung zu Ladislaus Batthyány

Eisenstadt, 16. 5. 2023

Museum in der Joseph-Haydn-Gasse zeigt auch die Jubiläumsausstellung von 2020

Das Eisenstädter Diözesanmuseum hat nach der Winterpause seine Tore wieder geöffnet. Zu sehen sind die erstmals 2020 gezeigte Ausstellung „Pannonische Geschichte(n)“ anlässlich der Jubiläen 60 Jahre Diözese Eisenstadt/100 Jahre Burgenland – mit u.a. der Diözesangründungsbulle von 1960 – sowie die neue Sonderausstellung zu 20 Jahre Seligsprechung von Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870-1931).

Das Brautkleid von Margit Cziraky, verheiratete Esterházy, wurde zu einem Vespermantel umgearbeitet. Der Mantel ist im Original im Diözesanmuseum ausgestellt und ähnelt dem Brautkleid von Maria Theresia Coreth.


Echte Sensationen und Geschichten, die zum Nachdenken anregen
Im Museumsgeschoß des Gebäudes, das früher ein Franziskanerkloster war, wird in den Klausurräumen das Leben und Wirken des Märtyrerpriesters Kapistran Pieller dokumentiert. Der Eisenstädter Ordensmann schloss sich in der Nazizeit einer Widerstandsgruppe an und stellte Flugblätter her. Er wurde wenige Tage vor der Befreiung 1945 von der SS in Stein an der Donau erschossen.
Eine echte Sensation im Museum ist ein Wiegendruck aus dem Jahr 1488. Es handelt sich dabei um einen stattlichen Buchband über die Geschichte der Heiligen. Die Diözese Eisenstadt besitzt von dieser zweibändigen Ausgabe den Winterteil, mit zum Beispiel der Beschreibung unseres Diözesan- und Landespatrons, des heiligen Martin. Eine weitere Sensation ist der Bildzyklus des Troger-Schülers Stephan Dorfmeister zu den franziskanischen Heiligen.
Auch das Gäste- bzw. Empfangszimmer des Klosters ist zu sehen. Dort sollen sich u.a. Joseph Haydn, Franz Liszt und der in der ungarischen Politik engagierte Franziskaner Joseph Stanislaus Albach getroffen haben.

Eintauchen in das Leben des Seligen
Die Sonderausstellung zu Ladislaus Batthyány-Strattmann und dessen Ehefrau Maria Theresia, geb. Coreth (1874-1951) – ein Seligsprechungsverfahren für sie wurde heuer eröffnet – zeigt u.a. das Tagebuch des Seligen, einen handgearbeiteten Esterházyschen Vespermantel (zuvor Hochzeitskleid), der aus einer berühmten regionalen Werkstatt kommt und der stilmäßig dem Hochzeitskleid Maria Theresia Batthyánys gleicht, sowie einen liturgischen Kalender für die Kapelle des Familienschlosses der Fürsten Batthyány, Dunakiliti (heute ein Hotel), wo der Arzt der Armen geboren wurde. In einem Video sind sämtliche ORF-Beiträge zu Batthyány zusammengestellt.

Seligsprechung – Jubiläum und Prozessauftakt
Der Schrein des 2003 von Papst Johannes Paul II. zur Ehre der Altäre erhobenen tiefgläubigen „Arztes der Armen“, Gründer des Krankenhauses Kittsee, befindet sich in der Basilika Güssing. Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung von Ladislaus Batthyány-Strattmann erfolgte dort im März der Startschuss für dasselbe kirchliche Verfahren für dessen Ehefrau: Auch für Maria Theresia Batthyány-Strattmann wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Beide Ereignisse – das Jubiläum und der Prozessauftakt – standen am 19. März 2023 im Mittelpunkt eines Festgottesdienstes der Diözesen Eisenstadt und Szombathely in der Basilika Güssing, der von ORF 2 und ZDF live übertragen wurde. Rund 1,5 Millionen Menschen konnten so an den Feierlichkeiten teilnehmen.

 

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