100 KI-Pilotschulen in Österreich

Über eine parlamentarische Anfrage der SPÖ wurde bekannt, dass es in Österreich zukünftig 100 KI-Pilotschulen geben soll. Eine Stellungnahme und Richtlinien der KI-Servicestelle sind dazu nicht bekannt. Zur durch Staatssekretär Tursky (ÖVP) angekündigten KI-Servicestelle gibt es für die Umsetzung bei der RTR Behörde noch keinerlei gesetzliche Vorgaben, kein Budget und somit auch keinen Beschluss im Parlament. Zunächst gibt es nur ein sogenanntes AI Advisory Board und eine KI Servicestelle im BMF, die aus hochkarätige Experten besteht welche die Politik bei Künstlicher Intelligenz berät. Diese KI-Servicestelle für Unternehmen, Medien und Bürger soll die Rechtssicherheit und Anwendungskompetenz fördern. Das AI Advisory Board zur KI Servicestelle wird sich auch beim Update der österreichischen KI-Strategie einbringen, deren neue Version noch im ersten Halbjahr 2024 vorliegen wird.

KI Schulen – ein spannendes Projekt bei dem die Anwendungskompetenz und Rechtssicherheit in Bezug auf den Datenschutz hoffentlich nicht alleine auf den Schultern der DSGVO Verantwortlichen, den zuständigen Schuldirektoren liegen wird.

  • Wird es in den KI-Pilotschulen zum Einsatz von Microsoft 365 Copilot – Microsoft 365 #x1 – ChatGPT kommen?
  • Gibt dazu eine Datenschutz-Folgeabschätzungen für die betroffenen Schulen auf Grundlage der Datenschutz-Folgeabschätzung für das Bildungsdokumentationsgesetz 2020
  • Wird es im Rahmen der KI-Pilotschulen zur Verarbeitung sensibler Daten von schutzbedürftigen Personen (§ 2 Abs. 3 Z 1 in Verbindung mit Z 4 DSFA-V kommen?

Schulen können sich für eine Pilotierung von KI-Lernsoftware, die individuelle Lernbedürfnisse und -stile berücksichtigen, bewerben, heißt es aus dem Unterrichtsministerium.
Die Auswahl der Schulen erfolgt durch ein Experteam des Schulnetzwerkes eEducation Austria. Ziel ist es, aus allen Bundesländern und Schularten 100 Pilotschulen mit einer entsprechenden KI-Lernsoftware auszustatten. Den ausgewählten Schulen wird hierzu ein Projektbudget zur Finanzierung von Lizenzen zur Verfügung gestellt.
Die Schulen werden die Möglichkeiten und Grenzen im und für das Lernen dokumentieren und aufzeigen. Hochschulen werden diese Pilotphase begleiten und daraus wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für alle Schulen benennen.

KI-Strategie für den Schulbereich im Parlament abgelehnt

Im Antrag wird kritisiert, dass es für den Umgang mit dialogorientierten Softwareprogrammen wie ChatGPT keine konkreten Vorgaben für Lehrer und Schüler gebe. Es sollten künftig zudem stärker die Lernentwicklungen von Schüler und weniger punktuelle Leistungsmessungen bei der Benotung im Mittelpunkt stehen. Anstatt ChatGPT als „Schummelhilfe“ grundsätzlich abzulehnen, sollten auch die Chancen der neuen Technologien beim digitalen Lernen genutzt werden. Dementsprechend brauche es unbedingt eine Pädagogenausbildung, die aktuelle Entwicklungen im Bereich künstliche Intelligenz berücksichtige, sehen die Antragsteller:innen hier großen Reformbedarf (3418/A(E)). Sie habe den Eindruck, dass die Regierung dieses Thema „ein wenig verschlafen habe“, bemängelte Abgeordnete Melanie Erasim (SPÖ), die zudem auf Probleme bei der Auslieferung von Tablets an die Schulen hinwies.

Klare Regeln – KI bei schriftlichen Arbeiten

Zitat Unterrichtsministerium: Selbstständig arbeitende, also generative KI wie ChatGPT, kann auch missbräuchlich dazu genutzt werden, um Leistungen vorzutäuschen. Eines ist klar: Bei der Anwendung von KI-basierten Tools für die Erstellung von schriftlichen Arbeiten sind klare Regeln einzuhalten. Eine Leistung muss selbstständig erbracht werden.

Es spielt keine Rolle, wer Urheber/in einer vorgetäuschten Leistung ist (Nachhilfelehrer/in oder Chatbot) – eine nachgewiesen vorgetäuschte Leistung ist nicht zu beurteilen.

KI bei Hausübungen und schriftliche Arbeiten (z. B. Portfolio)

  • Mit Schüler/innen über die missbräuchliche Verwendung sprechen.
    Schüler/innen sollen wissen, dass die Schule und ihre Lehrer/innen über den missbräuchlichen Einsatz von generativen KI-Tools Bescheid wissen und durch unterschiedliche Maßnahmen – wie etwa Gespräche über abgegebene Leistungen – unredlich erbrachte Leistungen erkennen können.
  • Bei abschließenden Arbeiten sind KI basierte Tools lediglich unterstützend einzusetzen, müssen aber klar ausgewiesen werden. Schülerinnen und Schüler tragen somit eine klare Verantwortung für den Inhalt. Hilfsmittel und Quellen müssen angegeben werden, dies trifft auch auf KI-Tools zu. Arbeiten ohne vollständige und nachvollziehbare Kennzeichnung von Quellen und Hilfsmitteln sind als Täuschungsversuch zu werten.

Digi.case in der Primarstufe

Denken lernen, Probleme lösen mit digi.case ermöglicht spielerische Zugänge zu problemorientiertem informatischen Denken und kreativem Problemlösen. Nach einer Pilotphase 2022/23 werden die digi.case ab dem Schuljahr 2023/24 an allen Volksschulen ausgerollt, nachdem Lehrkräfte eine einschlägige Fort- und Weiterbildung besucht haben.
Die vorhandenen Materialien des digi.case sollen nun um konkrete Unterrichtsvorschläge zu KI ergänzt werden. Damit kann das Thema bereits in der Primarstufe behandelt werden.

Wird ChatGPT an Schulen nun doch nicht verboten?

Kärnten – In einer repräsentative Österreich-Umfrage zu ChatGPT & KI von PwC Österreich unter 1.001 Befragten (14-75 Jahre) im Februar 2023 konnten eine Vielzahl an Informationen gesammelt werden. Hier werden einige Ergebnisse zur ChatGPT Umfrage zusammengefasst. Als großes Thema der Stunde spielt Künstliche Intelligenz für die Zukunft unserer Arbeit und Bildung eine richtungsweisende Rolle. Der jüngste Erfolg von OpenAIs ChatGPT zeigt: KI hat unseren Alltag erreicht. Doch KI und KI-Tools wie ChatGPT sind in Österreich noch stark umstritten. Zwar erkennen die Österreicher durchaus das Potenzial der Anwendungen, aber dennoch überwiegen Vorbehalte und Unsicherheiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative Österreich-Umfrage zu ChatGPT & KI von PwC Österreich unter 1.001 Befragten (14-75 Jahre) im Februar 2023.

ChatGPT negativ auf den Bildungsbereich?

Fast drei Viertel der Österreicher (73 %) sind der Meinung, dass sich der zunehmende Einsatz von KI-Anwendungen wie ChatGPT negativ auf den Bildungsbereich wie beispielsweise das Bildungsniveau junger Menschen auswirken könnte. Folglich sind fast zwei Drittel (64 %) dafür, dass der Einsatz von ChatGPT und weiteren KI-Anwendungen an Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen verboten werden sollte. Für dieses Verbot sprechen sich rund 70 Prozent der Baby-Boomer und Gen X aus, hingegen deutlich weniger die Gen Z mit nur 54 Prozent.

Microsoft ist an ChatGPT beteiligt und wird wohl mit Microsoft 365 Copilot alle ihre Produkte von Word, Powerpoint bis Outlook und Teams mit der neuen KI ausstatten.

Mikrosoft zur KI und ChatGPT auf ihrer Website: „ ChatGPT und Microsoft 365 #x2 sind ki-Technologien (Künstliche Intelligenz), die mit dem Ziel entwickelt wurden, Aufgaben und Aktivitäten schneller und effizienter zu erledigen. Microsoft 365 #x1 ist ein KI-gestützter digitaler Assistent, der den Benutzern personalisierte Unterstützung für eine Reihe von Aufgaben und Aktivitäten bieten soll. Copilot verbindet nicht nur ChatGPT mit Microsoft 365. Es kombiniert die Leistungsfähigkeit großer Sprachmodelle (LLMs), einschließlich ChatGPT Version 4, mit Ihren Geschäftsdaten in Microsoft Graph (einschließlich Kalender, E-Mails, Chats, Dokumenten und Besprechungen) und den Microsoft 365-Apps.“

Schuldirektoren und Lehrkräfte gefordert – Neue Lehrpläne an Schulen

BKFTV hat alle 1.103 Seiten! Die ersten beiden Bundesgesetzblätter im neuen Jahr 2023 bringen neuen Schwung und Inhalte in die Lehrpläne der österreichischen Schulen. Bei den jungen Schülern geht es bereits ab der 4. Klasse zur Sache.  Ganz neu nun auch gesetzlich verankert, #Landesverteidgung,  das #Bundesheer und viele andere neue Themen finden Einzug in die Volksschulklassen. Die Entwicklung der neuen Lehrpläne für Volks-, Mittelschulen und AHS-Unterstufen, die ab 2023/24 gelten sollen, hat fast fünf Jahre gebraucht. Bei der Begutachtung  gab es auch Kritik. Die Lehrplankommission prüft laufend die neuen Dienstpläne.

Für die Lehrervertreter waren sie etwa „unleserlich verfasst“ und angesichts vielfach großer Klassen kaum umsetzbar. Kritisch gesehen wurde auch die „Überfrachtung“ der Lehrpläne, während umgekehrt andere bestimmte Inhalte vermissten. Exemplarisch zeigte sich das etwa am Lehrplan für „Geographie und wirtschaftliche Bildung“ (derzeit „Geographie und Wirtschaftskunde) für die Mittelschule/AHS-Unterstufe. Wirtschaftspädagogen bemängelten „empfindliche inhaltliche Auslassungen“ und sahen „keine tragfähige Basis für verantwortbaren Wirtschaftsunterricht“ – umgekehrt verteidigten etwa Fachdidaktiker und die „Teachers for Future“ den neuen Zugang. Letztere sahen etwa „unternehmerische und gesellschaftliche Zugänge zu Volks- und Betriebswirtschaft gleichwertig abgebildet“.

 

Neue Lehrpläne an Schulen ab 2023 – BKFTV hat alle 1.103 Seiten!

Einführung Digitale Grundbildung

Mit der 163. Verordnung (BGBl.) wurde die Änderung zu den Lehrplänen der Volksschulen und Sonderschulen verfügt. Die neue Digitale Grundbildung der Volksschüler wird durch die Bundesregierung angeordnet. Dazu werden anscheinend die Lehrpläne der 5. bis 8. Schulstufe (Mittelschule AHS) herangezogen. Zumindest steht es so in der neuen Verordnung Nr. 163. Bereits im Jänner 2023 hat bkvtv.at über die gesamten neuen Lehrpläne berichtet die nach 5 Jahren Vorbereitung in Kraft gesetzt wurden. Jedoch musste unmittelbar danach durch das Unterrichtsministerium eingeräumt werden, dass die Umsetzung wohl 6 weitere Jahre dauern wird. Wir werden nun in den nächsten Monaten beobachten, wie es mit der Umsetzung der digitalen Grundausbildung im realen Schulalltag der Volksschüler bestellt ist. Können wir davon ausgehen, dass das Lehrpersonal bereits sattelfest bereit steht, um den Volksschülern die „digitale Grundausbildung“ beizubringen? Vorausgesetzt die Hardware, PCs, Präsentationstechnik und Unterrichtsmittel sind vorhanden. Ohne Hardware und entsprechend lizienzierte Software wird die digitale Wissensvermittlung nicht funktionieren.

Am 5.6.2023 veröffenltichte das Profil einen Artikel mit den Titel „Kritik an Digitaler Grundbildung: „Peinlich für die Republik“. Das ernüchternde Ergebnis: „Schüler scheitern dabei, im Internet zwischen Fakes und Fakten zu unterscheiden. Im neuen Pflichtfach Digitale Grundbildung sollten sie genau das lernen. Doch die Bilanz nach dem ersten Schuljahr fällt durchwachsen aus. Auf den Stundenplänen der Schüler in den Mittelschulen steht seit diesem Schuljahr das Fach „Digitale Grundbildung“. Bildungsminister Martin Polaschek schwärmte zum Schulbeginn im September 2022 für das Prestigeprojekt und versprach: Die Schüler würden nun endlich lernen, wie sie Fake News erkennen können. Doch diese Ankündigung war etwas überoptimistisch, wie ein Rundruf bei Experten und Pädagoginnen zeigt. Tatsächlich ist das neue Pflichtfach vor allem eines: verbesserungswürdig.“ Das Problem wird in den Schulbüchern fortgeschrieben. In den wenigen Werken, die zur digitalen Grundbildung zugelassen sind, geht es fast nur um Informatik: Suchmaschinen benutzen, Präsentationen gestalten, erste Schritte beim Programmieren. Siehe das 240-seitigen Schulbuch „vernetzt. Digitale Grundbildung“ Lesen Sie den gesamten sehr aufschlussreichen Artikel auf Profil.at https://www.profil.at/kritik-an-digitaler-grundbildung-peinlich-fuer-die-republik/402472745

Digitale Grundbildung in der Volksschule mit Lehrplänen der 5.-8. Schulstufe?

Unterrichtsministerium: Portal Digitale Schule (PoDS) am Ende

Das Portal Digitale Schule (kurz PoDS) wurde drei Jahre nach der 2020 erfolgten Einführung am 30.6.2023 wieder eingestellt. Wie das BMBWF (Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek ÖVP) in der Anfragebeantwortung 10549/AB vom 27.06.2022 bekannt gegeben hat, lagen die Kosten für das Projekt bei über 12 Mio. Euro.

Auf www.pods.gv.at ist im Oktober 2023 zu lesen: „Alle Angebote und Services, die über das Portal Digitale Schule per Single Sign On (SSO) erreichbar waren, können bis zur Einführung des Bildungsportals über die direkten Anmeldemöglichkeiten der jeweiligen Anwendungen verwendet werden.“ Die SSO-Lösung von PoDS steht also offenbar nicht mehr zur Verfügung. Das neue Bildungsportal wiederum scheint ebenso wenig ausgereift zu sein wie es PoDS war, denn es wird laut Angaben auf der selben Website erst „schrittweise allen im österreichischen Bildungssystem verankerten Schulen zugänglich gemacht.“

Unterrichtsministerium: Portal Digitale Schule (PoDS) am Ende

Quellen:

https://www.bmf.gv.at/presse/pressemeldungen/2023/dezember/ki-servicestelle.html

https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/zrp/ki.html

https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:3bc6eb26-f4b1-499c-a601-675e7fd6fa0f/ki_abarb.pdf

#ChatGPT – KI Chatbots verändern unsere Welt – eine Einordnung der Lage. Ein Artikel von mir zum Einlesen.
https://bkftv.at/2023/05/02/chatgpt-ki-chatbots-veraendern-unsere-welt-eine-einordnung-der-lage/

 

Für alle betroffenen Firmen, Institutionen, Personen und überhaupt „Jeden und Alles“ gilt die Unschuldsvermutung. (hu) ++ende++


Herbert Unger – freier Journalist bei bkftv.at
herbert.unger@bkftv.at oder 06645344908
Meine Artikel: https://bkftv.at/author/hu/
Schreiben Sie mir zum Thema
Vertrauliche Kommunikation über:
Threema ID hcclnoname: WUU3ZJJV
Signal-Messenger oder persönliche Treffen: Face-to-Face
Share Button

Related posts